- Chinesische Kunst
Chinesische Kunst, so alt wie die Kultur Chinas und ein sowohl in ihrer nüchternen Darstellung des Alltäglichen, wie in ihrem Zug zum Grotesken getreuer Ausdruck des chines. Charakters. Hervorragend von alters her ist die Bronzeindustrie, bes. die Kleinkunst mit ihren Arbeiten in Nephrit, Bambus, Elfenbein, Email u. dgl. Verhältnismäßig jung ist die Porzellanindustrie, etwa seit dem 9. Jahrh. n. Chr. Monumentalbauten fehlen in China fast ganz; überhaupt reichen die Baudenkmäler wegen der leichten Bauart und der geringen Haltbarkeit des Materials (Holz und Ziegel) nicht über das 11. Jahrh. zurück. Hauptsächlich finden sich Triumphtore, Brücken und die durch ihre zahlreichen Stockwerke und die auffallend nach innen gebogenen Dächer bemerkenswerten Pagodenbauten. Die Blütezeit der chines. Malerei datiert von 960-1280 n. Chr., vertreten nicht durch Maler von Beruf, sondern durch künstlerisch geschulte Liebhaber im Landschaftsfach; mit der Ming-Dynastie (1368-1644) beginnt dann ihr Verfall. – Schriften von Hirth (1896, 1897); Grandidier, »La céramique chinoise« (1893); Lessing, »Chines. Bronzegefäße« (1902).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.